1596
Ansicht ohne Sockelfuß
Nachweislich von Werner 1595/96 das Epitaph für Fürstbischof Ernst von Mengersdorf († 1581),
nach einer Visierung des Hofmalers Jakob Ziegler.
Das Epitaph zeigt über dem Aufgebahrten den Aufbau des Tempels, in dem der Jesusknabe die Schriftgelehrten belehrt, als Hinweis auf die Verdienste des Bischofs um das Klerikalseminar.
(Dehio, Franken, Bearbeitet von Tilmann Breuer, Friedrich Oswald, Freidrich Piel, Wilhelm Schwemmer, u.a., 1999)
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"Das ganze, von Ziegler auch entworfene Werk ist eine achtunggebietende Schöpfung des vielgenannten, talentreichen Bildhauers Hans Werner, der sein Monogramm an den Stirnflächen der Rippen auf der Darstellung des Kircheninneren an dem Grabmal angebracht hat".
(Franz Friedrich Leitschuh: Bamberg, Leipzig 1914, S. 138)
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"Das großartige Grabmonument, das ihm Fürstbischof Nythard von Thüngen im Dom (jetzt in der St. Michaelskirche befindlich) errichtete, wurde erst 1596 aufgestellt. Es zeigt den Fürstbischof in lebensgroßer Figur auf dem Paradebette, das mit der Mitra geschmückte Haupt auf Bücher gestützt und ein geöffnetes Buch in den Händen; drei Engel mit Leuchtern umgeben ihn. Darüber erhebt sich ein architektonischer Aufbau, in dessen Mittelraum der zwölfjährige Jesusknabe unter den Lehrern dargestellt ist, während in den beiden Seitenräumen unten gebrechliche Arme ihr Almosen erwarten und oben symbolische Darstellungen über den Text sich finden: „Die Weisheit erbaute sich ein Haus“ (Sprichw. 9,1). Das Viereck über dem Gesims trägt die Wappen des Fürstbischofs und seines Bistums, umgeben von den acht kleineren Ahnenwappen. Über dem Viereck ist die Auferstehung Christi dargestellt, und zeigt sich an der Console der Kopf des Meisters Werner. Den ganzen pyramidalen Oberbau zieren drei weibliche Figuren, die Symbole des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe."
"Dasselbe [Grabmonument] fertigte der Bamberger Bildhauer Hans Werner um 400 fl.; den Alabaster dazu lieferten 1594 zwei niederländische Bildhauer um 176 fl . 1 Pfd . 12 dl.; die Steine für den Sockel kamen von Zeil. Die Bemalung und Vergoldung besorgten die Maler Lukas Röder und Jakob Ziegler, welcher letzterer 1592 die Zeichnung zum Monument entworfen hatte. Die Inschrift verfasste Magister Cunonius und erhielt dafür 12 fl."
(Joseph Metzner: Ernst von Mengersdorf, Fürstbischof von Bamberg, die Weihbischöfe Doktor Jakob Feucht und Doktor Johann Ertlin. Biographische Skizzen, Bamberg 1886, S. 30-31)
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"Die Regierung des feingebildeten, kunstliebenden Ernst von Mengersdorf war für Werner der Höhepunkt seiner Bamberger Tätigkeit. Er scheint sich der besonderen Gunst des Bischofs und der oberfränkischen Adelskreise, die ihn wiederholt beschäftigten, erfreut zu haben und durfte seinem Gönner nach dessen Tod auch das Grabmonument errichten. Schon unter diesem hatte die Gegenreformation ihren Einzug in Bamberg gehalten, aber erst der Nachfolger Neithard von Thüngen geht mit aller Strenge darauf aus, die katholische Lehre zur alleinherrschenden in Bamberger Gebiet zu machen. Anfänglich wird der protestantische Bildhauer Werner, wohl da er mit dem Grabdenkmal des verstorbenen Bischofs beschäftigt war, noch in Bamberg geduldet, bekommt gelegentlich auch noch einen kleinen Auftrag vom Kapitel, dann aber wird er zur Rückkehr zum rechten Glauben ermahnt; wiederholt findet sich sein Name in den Reformationsakten, und da er "gantz und gar ungehorsam bleibt", wird er aus der Stadt verwiesen und muss zu Pfingsten 1597 die Stadt verlassen haben. Bei der letzten Aufforderung zur Rückkehr im Sommer 97 ist Werner bereits in Nürnberg tätig, und seine Ehefrau Margaretha gibt an seiner Stelle die Erklärung ab, er wolle hinwegziehen. Mit seiner Übersiedelung nach Nürnberg, über die er selbst in einem Brief an Georg von Giech 1600 berichtet, [...] brechen seine Beziehungen zu Bamberg nicht völlig ab, er hat für den Bischof noch fernerhin einige allerdings kleinere Arbeiten zu liefern, so 1603, 1604 verschiedene nicht erhaltene Wappen." (Felix Ettinghausen, Hans Werner, ein fränkischer Bildhauer um das Jahr 1600, Dissertation, Würzburg, 1921, S. 7-9)
photo 1990, Pablo de la Riestra
1596
Hauptszene, Jesus belehrt die Schriftgelehrten, unten liegt der Verstorbene über welchen sich die Szene im Tempel "aufbaut"
Nachweislich von Werner 1595/96 das Epitaph für Fürstbischof Ernst von Mengersdorf († 1581),
nach einer Visierung des Hofmalers Jakob Ziegler.
Das Epitaph zeigt über dem Aufgebahrten den Aufbau des Tempels, in dem der Jesusknabe die Schriftgelehrten belehrt, als Hinweis auf die Verdienste des Bischofs um das Klerikalseminar.
(Dehio, Franken, Bearbeitet von Tilmann Breuer, Friedrich Oswald, Freidrich Piel, Wilhelm Schwemmer, u.a., 1999)
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"Das ganze, von Ziegler auch entworfene Werk ist eine achtunggebietende Schöpfung des vielgenannten, talentreichen Bildhauers Hans Werner, der sein Monogramm an den Stirnflächen der Rippen auf der Darstellung des Kircheninneren an dem Grabmal angebracht hat".
(Franz Friedrich Leitschuh: Bamberg, Leipzig 1914, S. 138)
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"Das großartige Grabmonument, das ihm Fürstbischof Nythard von Thüngen im Dom (jetzt in der St. Michaelskirche befindlich) errichtete, wurde erst 1596 aufgestellt. Es zeigt den Fürstbischof in lebensgroßer Figur auf dem Paradebette, das mit der Mitra geschmückte Haupt auf Bücher gestützt und ein geöffnetes Buch in den Händen; drei Engel mit Leuchtern umgeben ihn. Darüber erhebt sich ein architektonischer Aufbau, in dessen Mittelraum der zwölfjährige Jesusknabe unter den Lehrern dargestellt ist, während in den beiden Seitenräumen unten gebrechliche Arme ihr Almosen erwarten und oben symbolische Darstellungen über den Text sich finden: „Die Weisheit erbaute sich ein Haus“ (Sprichw. 9,1). Das Viereck über dem Gesims trägt die Wappen des Fürstbischofs und seines Bistums, umgeben von den acht kleineren Ahnenwappen. Über dem Viereck ist die Auferstehung Christi dargestellt, und zeigt sich an der Console der Kopf des Meisters Werner. Den ganzen pyramidalen Oberbau zieren drei weibliche Figuren, die Symbole des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe."
"Dasselbe [Grabmonument] fertigte der Bamberger Bildhauer Hans Werner um 400 fl.; den Alabaster dazu lieferten 1594 zwei niederländische Bildhauer um 176 fl . 1 Pfd . 12 dl.; die Steine für den Sockel kamen von Zeil. Die Bemalung und Vergoldung besorgten die Maler Lukas Röder und Jakob Ziegler, welcher letzterer 1592 die Zeichnung zum Monument entworfen hatte. Die Inschrift verfasste Magister Cunonius und erhielt dafür 12 fl."
(Joseph Metzner: Ernst von Mengersdorf, Fürstbischof von Bamberg, die Weihbischöfe Doktor Jakob Feucht und Doktor Johann Ertlin. Biographische Skizzen, Bamberg 1886, S. 30-31)
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"Die Regierung des feingebildeten, kunstliebenden Ernst von Mengersdorf war für Werner der Höhepunkt seiner Bamberger Tätigkeit. Er scheint sich der besonderen Gunst des Bischofs und der oberfränkischen Adelskreise, die ihn wiederholt beschäftigten, erfreut zu haben und durfte seinem Gönner nach dessen Tod auch das Grabmonument errichten. Schon unter diesem hatte die Gegenreformation ihren Einzug in Bamberg gehalten, aber erst der Nachfolger Neithard von Thüngen geht mit aller Strenge darauf aus, die katholische Lehre zur alleinherrschenden in Bamberger Gebiet zu machen. Anfänglich wird der protestantische Bildhauer Werner, wohl da er mit dem Grabdenkmal des verstorbenen Bischofs beschäftigt war, noch in Bamberg geduldet, bekommt gelegentlich auch noch einen kleinen Auftrag vom Kapitel, dann aber wird er zur Rückkehr zum rechten Glauben ermahnt; wiederholt findet sich sein Name in den Reformationsakten, und da er "gantz und gar ungehorsam bleibt", wird er aus der Stadt verwiesen und muss zu Pfingsten 1597 die Stadt verlassen haben. Bei der letzten Aufforderung zur Rückkehr im Sommer 97 ist Werner bereits in Nürnberg tätig, und seine Ehefrau Margaretha gibt an seiner Stelle die Erklärung ab, er wolle hinwegziehen. Mit seiner Übersiedelung nach Nürnberg, über die er selbst in einem Brief an Georg von Giech 1600 berichtet, [...] brechen seine Beziehungen zu Bamberg nicht völlig ab, er hat für den Bischof noch fernerhin einige allerdings kleinere Arbeiten zu liefern, so 1603, 1604 verschiedene nicht erhaltene Wappen." (Felix Ettinghausen, Hans Werner, ein fränkischer Bildhauer um das Jahr 1600, Dissertation, Würzburg, 1921, S. 7-9)
photo 1990, Pablo de la Riestra
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