1508
Innenraum der Holzschuherkapelle (1506 - 1507), Blick von Norden nach Süden
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2022, Pablo de la Riestra
1508
Wandnische mit der Grablegung (1507 - 1508) von Adam Kraft
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2022, Theo Noll
1508
linke Wandpartie mit Szene am Ölberg, Judaskuss, Petrus schlägt Malchus das rechte Ohr ab
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
linke Wandpartie mit Szene am Ölberg, Judaskuss, darunter das letzte Abendmahl
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
linke Wandpartie mit Szene des letzten Abendmahls
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Nische während der Restaurierung der Figurengruppe von Adam Kraft (siehe: Adam Kraft, Grablegung)
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Theo Noll
1508
Nische während der Restaurierung der Figurengruppe von Adam Kraft (siehe: Adam Kraft, Grablegung)
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
obere Partie des Hauptfeldes mit Jahresangabe 1508
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Bildvergleich: links aus der Schedelschen Weltchronik (1493), Jerusalems Zerstörung
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Theo Noll
1508
obere rechte Ecke des Hauptfeldes der Nische, Kreuzigungsgruppe mit Lanzenstich, davor die zusammengesunkene Maria, von Johannes gestützt. Links oben: Christi Himmelfahrt
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Hauptfeld der Nische mit Szenen aus der Leidensgeschichte: u.a. Einritt in Jerusalem, Verleugnung Petri, Christus vor Pilatus, Geißelung, Verspottung, Ecce homo, Kreuzigung. Ganz oben Himmelfahrt und Aufnahme Mariens in den Himmel
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Bildvergleich: oben aus der Schedelschen Weltchronik (1493), Jerusalem
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Wandnische oberhalb der Figurengruppe von Adam Kraft (siehe: Grablegung von Adam Kraft)
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Bildvergleich: links aus der Schedelschen Weltchronik (1493), Jerusalems Zerstörung, Tempel Salomons
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Theo Noll
1508
Hauptfeld der Wandnische mit der Darstellung des Tempel Salomons nach Vorlagen aus der Schedelschen Weltchronik von 1493
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Hauptfeld der Wandnische mit der Darstellung des Tempel Salomons nach Vorlagen aus der Schedelschen Weltchronik von 1493
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
rechte Wandpartie der Nische mit Szenen aus der Leidensgeschichte Christi: Christus vor Pilatus, Geißelung, Verspottung und Ecce homo
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Theo Noll
1508
rechte Wandpartie der Nische
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Theo Noll
1508
Bildvergleich: links aus der Schedelschen Weltchronik (1493), Jerusalem (man beachte die runden Beleuchtungsöffnungen in den Häuserdecken)
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Theo Noll
1508
Rechte Laibung der Wandnische: Jesus kommt mit dem Kreuz aus dem Stadttor, vor ihm die Schächer.Darüber Kreuzannagelung, Grablegung in der Grabeskirche durch Josef von Arimathäa u.Nikodemus, Auferstehung, Begegnung Maria Magdalenas mit dem Auferstandenen
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
1508
Grabeskirche in der Wandmalerei und ihre Rezeption in etwa 200m Entfernung des Johannisfriedhof, ausgerechnet als Kinoarchitektur (siehe: Orpheum)
Die 1508 datierte Malerei eines unbekannten Künstlers in der Nische hinter der Grablegungsgruppe in der Holzschuherkapelle zeigt eine Darstellung Jerusalems mit Szenen aus der Passion Christi. Sie beginnt mit dem Einritt Christi und endet mit der Himmelfahrt. Zusätzlich ist die Aufnahme Mariens in den Himmel dargestellt. Bei einigen der markanten Gebäude hat der Künstler auf die Schedelsche Weltchronik von 1493 zurückgegriffen, wobei die entwerfenden Künster der Weltchronik, Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff, ihrerseits Baulichkeiten vom Epitaph der Adelheid Tucher mit der Beweinung (um 1483, heute im Museum Tucherschloss zu Nürnberg aufbewahrt, Zuschreibung an den Bamberger Maler Wolfgang Katzheimer und Werkstatt) zum Vorbild genommen haben. Bemerkenswert ist die Darstellung von überdachten Basarwölbungen mit Luftluken, die sich erstmals auf einer Zeichnung zu Sebald Rieters Reisebericht von 1479-80 (Bay. Staatsbibliothek) finden und danach beim Epitaph der Adelheid Tucher, in der Schedelschen Weltchronik und in der Wandmalerei der Holzschuherkapelle zu sehen sind. Rieter war zusammen mit Hans Tucher, dem Schwager der Adelheid, in das Heilige Land gereist.
Eine berühmte Darstellung Jerusalems mit darin und darum verteilten Szenen aus der Passion Christi in ähnlicher Anordnung wie in der Holzschuherkapelle schuf um 1470 Hans Memling (Galleria Sabauda, Turin).
Für die Himmelfahrt Christi scheint der Maler der Holzschuherkapelle auf eine Tafel der Ketzel zurückgegriffen zu haben. Dies zeigt ein Vergleich mit einer Darstellung des Heiligen Landes in Gotha, Schloss Friedenstein, wo auf der Vorderseite Kurfürst Friedrich der Weise zu sehen ist und auf der Rückseite acht Mitglieder der Ketzel dargestellt sind, die zwischen 1389 und 1503 in das Heilige Land gereist waren. Laut einer Handschrift im GNM (Hs 7178, Bd. 6, S. 624) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Ketzel zwei weitere Tafeln anfertigen, wo die erwähnten acht Mitglieder verzeichnet waren und die sich in St. Sebald sowie in der Kapelle des Hauses zum goldenen Schild (ehemals Schildgasse 23) befanden. Letztere, ebenfalls mit einer Darstellung des Heiligen Landes versehen, hat noch Christoph Wilder in dem Haus gesehen, der 1854 eine Ansicht der Kapelle zeichnete. Sie könnte identisch sein mit einer Tafelmalerei, die Frederick, 4. Marquis von Londonderry in Nürnberg (vor 1862) erwarb und von diesem an seinen Stiefsohn Mervyn Edward Wingfield, 7. Viscount von Powerscourt gelangte; das Bild wurde 1974 bei einem Brand des Schlosses Powerscourt zerstört. Auch hier war eine ähnliche Himmelfahrt wie in der Holzschuherkapelle zu sehen.
In den Prozessakten zum Streit zwischen den Familien der Imhoff und der Holzschuher um die Rechte an der Holzschuherkapelle Ende des 16. Jahrhunderts sagte eine Greisin Lochner aus, dass Peter Imhoff die Malerei in der Wandnische hinter der Grablegung gestiftet habe. Sein jüngerer Halbbruder Franz Imhoff, Pfleger von St. Johannis 1510-17, erwarb 1515 in Rom einen Ablassbrief für die Holzschuherkapelle. Veit Holzschuher behauptete hingegen 1572, dass sein Ahnherr Georg Holzschuher die Wandmalerei gestiftet habe.
Lit.: Viscount Powerscourt: A description and history of Powerscourt, 1903, S. 63-64; Reiner Zittlau: Heiliggrabkapelle und Kreuzweg, Nürnberg 1992, S. 112, Anm. 44; Fritz Traugott Schulz: Nürnbergs Bürgerhäuser und ihre Ausstattung, o.J., S. 513; Bart Holtermann: Pilgrimages in Images, New York 2013, S. 46-56; Mordechay Lewy: Die Wahrnehmung von Jerusalem im Spätmittelalter, 2019 (online)
siehe auch: Grablegung von Adam Kaft
Location: Nürnberg, Johannisfriedhof
photo 2021, Pablo de la Riestra
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