Peter Conrad
Schreiber

etcher, landscape painter,

born Fürth, 11. Aug 1816

died Nürnberg, 17. Feb 1894

Sohn von Johann Christoph, Gürtlermeister. ∞ I) Elisa Kunigunda Friederika Hommel († 3.10.1846); II) 4.7.1847 Juliane Karoline Elise Krieg (26.7.1829-23.3.1894), 6 Kinder.
Besuch der Nürnberger Kunstschule unter Albert Reindel. Studium an der Akademie Düsseldorf unter Wilhelm Schirmer, auch in Berlin und in München.
Am 12.5.1836 stieg er zusammen mit einem Landschaftsmaler aus Neuruppin auf den Brocken im Harz. 1836 bis 1839 stellte er in Berlin aus. Dort zeigte er 1838 das Ölbild "Der Blocksberg, nach Göthes Faust", das vielleicht zu identifizieren ist mit der „Walpurgisnacht im Harz“ im Bestand des Archivs Fürth und ein Resultat von Schreibers Besuch auf dem Brocken (identisch mit dem Blocksberg) zwei Jahre zuvor sein könnte. Anschließend war er einige Jahre in Italien, wo er sich 1840 in Rom aufhielt. 1841/42 wieder in Fürth, 1845 wurde er in Nürnberg ansässig, wo er einige Jahrzehnte am Gymnasium bei St. Egidien als Zeichenlehrer wirkte.

Zu seinen Werken zählen italienische Landschaften und Stadtansichten von Nürnberg. Sein Bild "La Cervara in der römischen Campagna", das er im Albrecht-Dürer-Verein ausstellte, wurde vom Rezensenten im Nürnberger Kurier vom 29.8.1842 sehr gelobt. 1844 stellte er im Albrecht-Dürer-Haus ein Ölbild „Nürnberg und seine Umgebungen“ aus. 1845 zeigte er an gleicher Stelle zwei Ölgemälde: „Sumpfpartie aus Buch in Preussen“ und „Kanalbrücke bei Doos“. Für das Fabersche Schloß in Schwarzenbruck malte er drei Wandgemälde, teils italienische Motive, teils Fabersche Besitzungen darstellend. Nach seiner Vorlage stach Johann Martin Friedrich Geißler eine Panorama-Ansicht Nürnbergs von Süden. Th. Rothbarth lithographierte nach Schreiber ein Blatt mit mehreren Nürnberg-Ansichten. Bei der Verlosung des Albrecht-Dürer-Vereins vom 12.2.1857 gewann König Maximilian II. von Bayern ein von Schreiber in Öl gemaltes Gemälde mit dem Fünfeckigen Turm (dat. 1856, heute in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München). Im März 1859 zeigte er im Albrecht-Dürer-Verein eine "Partie auf der Burg zu Nürnberg" und eine "Partie bei Olevano". 1868 stellte er im Fürther und im Würzburger Kunstverein eine „Partie auf dem Judenkirchhof in Fürth“ aus und den „Laco d’averno bei Neapel“.

Schreiber zog oft um. 1846 wohnte er in S. 391 (Albrecht-Dürer-Straße 15), 1850 in S. 93 (Winklerstraße 5), 1854/57 in S. 385 (Albrecht-Dürer-Straße 27). Im Nürnberger Kurier (Friedens- und Kriegs-Kurier) bot er 1859 Malunterricht für Dilettanten in seiner Wohnung in S. 1355 (Hischelgasse 24) an. 1878 wohnte er in der Oberen Turnstraße 6, 1881 in der Oberen Feldgasse 4, 1888/94 in der Bärenschanzstraße 29.

MuS: NÜRNBERG, GNM; –, MStN.

Lit.: Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; v. Boetticher; Schornsches Kunstblatt, 1847, S. 230; F. Zink, in: JbfFL 47, 1987, S. 221f.; Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 330.

Ausst.: 1841/1; 1842/1, S. 17; 1877/1; 1912/1; 1942/1; 1955/4; 1958/5; 1959/4; 1960/5; 1981/1 Nr. 1.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)

Neuere Literatur: 

Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler im 19. Jahrhundert. Ein Beitrag zum 200. Geburtstag von Peter Conrad Schreiber, erstmals veröffentlicht in den Fürther Geschichtsblättern (Ausgabe 4/15 und 1/16).


Period: 19th c.

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