Bernhard
Zan

goldsmith,

died vor 1606

Der aus dem württembergischen Ort Herrenberg stammende Goldschmied Bernhard Zan war 1580/81 als Geselle in Nürnberg tätig. In dieser Zeit schuf er zwei Ornamentstichfolgen als Vorlagen für Goldschmiede: „12 Stick Zvm Verzaichnen Stechen Verfertigt Bernhart Zan Goldschmid Gesel Inn Niernberg 1580“. Sein Hauptwerk mit 40 Blättern aller Gefäßgattungen erschien 1581, der bekanntere Nachdruck wurde 1584 in Ansbach veröffentlicht: „Allerley Gebuntznierte Fisirvngen Gemacht Vnd Avch Gedrvckt In Der Fvrstlichen Stat Onnoltzbach Bei Stefan Herman Goldschmid. Bern. Zan 1584“. Nach seiner Gesellenzeit kehrte Bernhard Zan nach Herrenberg zurück, wo er am 12.7.1586 Barbara, eine Tochter des Zieglers Balthasar Birer heiratete. 1593/1594 ist Zan als Meister in Herrenberg nachweisbar. Er starb vor 1606, in diesem Jahr heiratete seine Witwe Johann Philipp Mayer, Vogt zu Calw.

Bernhard Zan ließ am 30.5.1587 eine Tochter Sara und am 26.1.1589 eine Tochter Jacobina in Herrenberg taufen, bei beiden Kindern war einer der Paten der Pfarrer Johann Andreae. Der ebenfalls in Herrenberg geborene Theologe und Sohn des Pfarrers, Johann Valentin Andreae, schrieb am 23.9.1643 dem Augsburger Kaufmann und Kunstagent Philipp Hainhofer, dass er von Bernhard Zan zwei kunstvoll gravierte Becher besaß. Am 7.10.1643 schrieb Andreae an Hainhofer, dass er noch zwei Salzbüchslein von getriebener Arbeit von „Bernhardt Zahnen berümbten goldschmids hand“ besessen habe, die aber dem Brand und der Plünderung von Calw zum Opfer gefallen seien.


MuS: COBURG, KS der Veste. NÜRNBERG, GNM. –, MStN: Deckelpokal.

Lit.: ADB; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Rettberg, 1854, S. 177; Rott, Quellen und Forschungen, III: Alt-Schwaben und die Reichsstädte, S. 222; Jamnitzer, 1985; Prein, 1989/91; Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb; Archiv zur Nbger. GSK im GNM.

Style: Renaissance

Period: 16th c.